TRINET

Laufzeit
2009-2011

Partner
ZGF und DBU (Az.: 27227 – 33/2)

Ansprechpartner
Prof. Dr. Eckhard Jedicke

Weitere Informationen
DBU-TRINET-Abschlussbericht.pdf

Entwicklung einer naturschutzorientierten Grünlandnutzung in Mittel- und Osteuropa – Aufbau einer Kooperation (TRINET)

Ziel
Ausgangspunkt des Vorhabens bilden zwei internationale Expertentagungen 2006 und 2007 in Buchschachen (Österreich) und Sigulda (Lettland) zur naturschutzgerechten Nutzung von Grünland-Lebensräumen. Dabei wurde Handlungsbedarf für die Erhaltung von Grünlandbiotopen deutlich, der sich zwar in den verschiedenen Ländern Mittel- und Osteuropas unterschiedlich gewichtet darstellt, aber insgesamt auf folgenden Anlässen gründet:

  • Landwirtschaftliche Grünland-Nutzung befindet sich in einem fortgesetzten Wandel mit Nutzungsintensiverung auf der einen und Nutzungsaufgabe auf der anderen Seite.
  • Es fehlt eine wirtschaftliche Attraktivität der Nutzung von Grünland gerade solche Biotoptypen, welche naturschutzfachlich besonders hochwertig sind..
  • In den neuen EU-Ländern bricht derzeit mit Öffnung für den europäischen Agrarmarkt die kleinbäuerliche Landwirtschaft zusammen.
  • Bemühungen des Naturschutzes konzentrieren sich oft, auch in den neuen EU-Ländern, auf Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie, schaffen dabei jedoch teilweise unnötig Vollzugsprobleme und missachten einen nicht unwichtigen Teil an Grünlandgebieten.
  • Weidesysteme in Auenlandschaften können zur erfolgreichen Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie beitragen, so dass übereinstimmende Ziele mit dem Naturschutz bestehen und Synergieeffekte möglich sind.
  • Vorliegende Erfahrungen aus der Praxis der naturschutzgerechten Grünland-Nutzung werden noch nicht ausreichend genutzt, ein Wissens- und Erfahrungsaustausch auf europäischer Ebene fehlt weitgehend. Teilnehmer an beiden Expertentagungen schätzten vor allem die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch – bisher arbeitete fast jede der eingeladenen Initiativen zur naturschutzgerechten Grünland-Nutzung isoliert.

Vor diesem Hintergrund lautet das Ziel des Vorhabens, eine internationale Partnerschaft von Initiativen für Schutz und Förderung von Grünland mit hoher Bedeutung für die Erhaltung von Biodiversität und Landschaftsbild aufzubauen, indem es ökonomisch tragfähig durch Landwirte genutzt wird. Dabei steht eine aktivierende Konzeptentwicklung für Weide- und Wiesenprojekte in Donau-Anrainerländern sowie in baltischen Staaten im Mittelpunkt. In Nachfolgeprojekten sollen diese anschließend eigenständig umgesetzt werden.

Arbeitsschritte
Dieses Hauptziel wird in folgende Teilziele untergliedert:

  1. Kommunikation und networking zur Verbesserung der Wissens- und Erfahrungsbasis („capacity building“),
  2. Entwicklung exemplarischer Umsetzungsprojekte,
  3. Grundsteinlegung für Folgeprojekte des aufgebauten Netzwerks und für weitere Umsetzungsprojekte.

Das Vorhaben unter der Kurzbezeichnung TRINET mit den drei Zielen des Erhalts von Biodiversität, Wasser/Gewässern und Landschaft/Heimat arbeitet gemeinsam mit Partnerorganisationen in folgenden Ländern:

  • Bulgarien: Agrolink, Central Balkan National Park
  • Rumänien: Green Agora
  • Ungarn: Nimfea
  • Österreich: Weideverein Ramsargebiet Lafnitztal
  • Slowakei: Daphne
  • Lettland: Latvian Fund for Nature
  • Estland: SNCC
  • Finnland: Association for Traditional Rural Landscapes
  • Belgien: Veeakker
  • Deutschland: RhönNatur

Ergebnisse
Die beteiligten Partner haben in jeweils einem Scoping Report Informationen zu Situation und Gefährdung verschiedener Grünlandtypen aus der jeweiligen nationalen Sicht zusammengetragen. Darauf aufbauend fanden in Bulgarien, Rumänien, Ungarn, der Slowakei, Lettland und Estland jeweils ein Workshop statt (in Bulgarien zwei), anhand derer derzeit gemeinsam Projektideen entwickelt werden. Diese wurden im Juli 2010 in einem gemeinsamen Workshop aller Projektpartner im Biosphärenreservat Rhön diskutiert. Zurzeit konzentriert sich die Arbeit auf die Entwicklung von Folgeprojekten zur Umsetzung durch die einzelnen Partner sowie auf einen weiteren Ausbau der internationalen Vernetzung.