Die Ulster ist im Projektgebiet (hier herunterladbar) ca. 15 m breit und fließt dort mit 0,4 ‰ Gefälle. Bei dem Fließgewässertyp (nach SOMMERHÄUSER & POTTGIEßER 2008) handelt es sich bei der Thüringer Ulster um einen silikatischen, fein- bis grobmaterialreichen Mittelgebirgsfluss (Typ 9). Die dazugehörige Fischregion ist die Äschenregion. Für die Ulster ist charakteristisch, dass der Abfluss bei Starkniederschlagsereignissen schnell ansteigt und in kurzer Zeit wieder abfällt. Diese hohe Abflussdynamik stellt ein hohes Potenzial zur Ausbildung einer naturnahen Gewässerstruktur dar. Die Ergebnisse der im Rahmen des Projektes durchgeführten Gewässerstrukturgütekartierung sind hier im Detail geschildert.
Für die Erfolgskontrolle der Maßnahmenumsetzung wird ein Monitoring empfohlen, das auf vergleichenden Daten basiert. Vor der Durchführung der Strukturmaßnahmen wird zunächst ein Baselinemonitoring, eine Erfassung des IST-Zustandes, durchgeführt. Unter Anderem wird die Gewässergüte als ein Maß für die industrielle und landwirtschaftliche Nutzung entlang des Gewässers herangezogen.
Die Ulsteraue wird im Projektgebiet überwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzt, es dominiert die Grünlandnutzung. In der Regel handelt es sich um Mähwiesen, die – teilweise durch einen Wanderschäfer – nachbeweidet werden. Die Flächen sind in der Regel drainiert, sehr gut nährstoffversorgt und weisen eine meist eher geringe Struktur- und Artenvielfalt auf.
Makrozoobenthos-Biozönosen werden auch im Rahmen des Monitoring durch die Wasserrahmenrichtlinie im Frühjahr bis Spätsommer durchgeführt (Meier et al. 2006). Hierbei ist aus zahlreichen Quellen die Diversität der Proben entlang eines Gewässers bekannt. Eine Durchführung dieser Untersuchung für eine wissenschaftliche Erfolgsverifizierung einer Revitalisierungsmaßnahme ist nur im Umkreis der bevorstehenden Maßnahme sinnvoll. Hier kann nach Durchführung im gleichen Habitat eine tatsächliche Vorher-Nachher-Analyse Aussagen über den Erfolg geben. Im Rahmen der geplanten Ulsterrevitalisierung bei Motzlar wird eine Makrozoobenthosaufnahme durch RhönNatur e. V. erfolgen.