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Die Wildkatze ist ein typischer Bewohner großer, störungsarmer Wälder in klimatischen Gunstlagen (gerne sonnenbegünstigte Südhänge). Während Nadelwälder auf Grund des Nahrungsmangels und der geringen Verfügbarkeit von Unterschlupf und Schlafplätzen gemieden werden (PIECHOCKI 1990), bevorzugen die Tiere naturnahe Laub- und Laubmischwälder mit vielfältigen Strukturen und Kleinstbiotopen (RAIMER 2001).
Hier findet die europäische Wildkatze die nötigen Verstecke, ein ausgedehntes vielschichtiges Revier mit Rückzugsmöglichkeiten sowie ausreichend Nahrung und Aufzuchtplätze für ihre Jungen (RAIMER 2001). Solche Strukturen sind aber nicht nur für die Wildkatze sondern auch für eine Reihe anderer Tierarten wichtig. Die Reviergröße der Wildkatze schwankt zwischen 50 und 4.000 ha (RAIMER 2001).
Der Schutz von Wildkatzen kann nicht durch die Einrichtung von Schutzgebieten erreicht werden kann. In Schutzgebieten können sich zwar Kernpopulationen bilden, von denen aus die Tiere neue Bereiche besiedeln, langfristig ist die Etablierung der Wildkatze aber nur durch ein großflächiges Netz geeigneter Waldbiotope zu erreichen, die miteinander mehr oder weniger verbunden sind. Diese Maßnahmen fördern aber nicht nur die Wildkatze, sondern kommen auch anderen gefährdeten Arten zugute die auf ein Waldverbundsystem angewiesen sind oder eine strukturreiche Waldausstattung benötigen (Rotwild, Igel, verschiedenen Spechtarten, höhlenbrütenden Vögel, totholzbewohnende Käfer etc.).
In der oben aufgeführter Karte von Stefen, C. und Görner M. (2009) wurden bis dato alle Wildkatzennachweise und –sichtungen in Deutschland zusammengetragen – die Karteneinträge konzentrieren sich speziell auf die bewaldeten Mittelgebirgsregionen in Mittel- und Westdeutschland. Für die Zukunft der Wildkatze in Deutschland wurde 2009 durch ZGF und DBU ein Aktionsplan für die Wildkatze in Deutschland entwickelt (Vgl. Literaturangabe in Publikationen) -mit aktueller Verbreitungskarte 2009 . Die Vernetzung der einzelnen Habitate wird stark vom BUND (Rettungsnetz Wildkatze) vorangetrieben. Wichtig für die Vernetzung sind grüne Korridore und/oder Heckenstrukturen zur Wanderung.